VIDEONALE.scope #7

Scope 7
Corinne & Arthur Cantrill, *Two Women*, 1976-79

VIDEONALE.scope #7: Ghosts in the Gardens of Progress

Eine Kurzfilmreihe der Videonale Bonn
Kuratiert von Katrin Mundt
22.- 24. November 2019
Filmforum NRW & Temporary Gallery – Zentrum für Zeitgenössische Kunst, Köln

Mit Beiträgen von u.a. Rheim Alkadhi, Basma Alsharif, Graeme Arnfield, Rosa Barba, Cynthia Beatt, Mareike Bernien & Alex Gerbaulet, Corinne & Arthur Cantrill, Manuel DeLanda, Elise Florenty & Marcel Türkowsky, Nancy Holt & Robert Smithson, Sky Hopinka, Karrabing Film Collective, Martin Kohout, Steven Matheson, Rolando Peña, Charlotte Prodger, Lisa Rave, Anne Reijniers & Rob Jacobs, Camilo Restrepo, Francisco Rodríguez, Deborah Stratman, Malena Szlam und Ana Vaz.

Die diesjährige Ausgabe von VIDEONALE.scope präsentiert eine Auswahl experimenteller Filme sowie Talks und Performances, die um den Begriff der politischen Landschaft kreisen. Sie erproben Formen der Darstellung, in denen Landschaft nicht als passiver Gegenstand ästhetischer Betrachtung oder Überhöhung erscheint, sondern als Sensor gesellschaftspolitischer Veränderungen und belebter, umstrittener Raum in der Zeit.

Seit ihrer Erfindung als künstlerisches Genre diente Landschaft als Medium, durch das Räume nicht nur abgebildet, sondern ideologisch angeeignet werden konnten. Landschaft sollte nicht nur ein ästhetisch verdichtetes Bild von Natur zeigen, sondern einen politischen und gesellschaftlichen Status quo als Natur projizieren und befestigen: als zeitlosen, umhegten Raum der friedlichen Koexistenz, einen fiktionalen Garten, in dem die Spuren des „Fortschritts", der oft gewaltsamen Prozesse der Staatenbildung, Industrialisierung und Kolonisierung, ausgeblendet wurden. Auch der Film hatte, mit seinen spezifischen darstellerischen Möglichkeiten, hieran seinen Anteil.

In jüngerer Zeit haben es Filmemacher*innen nicht nur unternommen, diese Spuren offenzulegen und die politischen und ökonomischen Kräfte zu benennen, in deren Interesse ihre Naturalisierung betrieben wurde, sondern auch neue Strategien entwickelt, um Landschaften anders, bzw. andere Arten von Landschaft, darzustellen: als Feld der Begegnung, des Widerstreits und der Zusammenarbeit zwischen einer Vielzahl von Akteur*innen, die gegen die vereinheitlichenden, naturalisierenden Mythen anarbeiten.

Die Programme umfassen Filme aus fünf Jahrzehnten, die frühere Bemühungen um eine technologische „Aufrüstung" der natürlichen Welt auf ihre zerstörerische Wirkung, aber auch auf ihr utopisches Potential für die Gegenwart hin befragen. Sie untersuchen die Langzeitfolgen von Ressourcengewinnung und Kolonisierung und verbinden sie mit dem Kampf um indigene Landrechte und Repräsentation. Andere wiederum intervenieren spielerisch in den symbolischen Kosmos von Fortschritt und Prosperität, wie ihn insbesondere die moderne Stadt repräsentierte, oder nehmen das unbewusste Gendering urbaner und ländlicher Räume kritisch in den Blick. Damit machen sie jene Kräfte sicht- und hörbar, von denen in der Erzählung von den Gärten des Fortschritts keine Rede war.

EINTRITT
5 Euro / 3 Euro (ermäßigt)
Kombiticket (2 Progamme) = 8 Euro
Kombiticket (2 Progamme) ermäßigt = 4 Euro
Scope-Ticket (alle Veranstaltungen) = 24 Euro
Scope-Ticket (alle Veranstaltungen) ermäßigt = 12 Euro
Programm in der Temporary Gallery: 2,50 Euro

Programm Scope #7 im Überblick

Datum
Titel
Genre
Fr, 22.11.2019
19:00 Uhr

VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme #1

Screening

Ein Blick auf Landschaft als Land, das besessen, enteignet und wieder eingefordert wird. Two Women entstand auf einer Reise durch die indigenen Gebiete Zentralaustraliens. Er erzählt von einem kurzen Kontakt in der Gegenwart und einer langen Geschichte der Unterdrückung. Warrah macht mit Hilfe des Dreifarb-separationsverfahrens die komplexe Ökologie an der Küste von New South Wales sicht- und hörbar. In Night Time Go werden die Zwangsumsiedlungen von Aborigines im Zweiten Weltkrieg zum Ausgangspunkt für eine alternative Version dieser historischen Ereignisse.

• Corinne & Arthur Cantrill, Two Women, AU 1976-79, Farbe, 16mm, 18’ (Pitjantjatjara OF)
• Corinne & Arthur Cantrill, Warrah, AU 1980, Farbe, 16mm, 15’ (ohne Dialoge)
• Karrabing Film Collective, Night Time Go, AU 2017, Farbe, digital, 30’ (engl. OmeU)

Fr, 22.11.2019
21:00 Uhr

VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme #2

Screening

Drei Filme, die Landschaft als Ressource betrachten. In ALTIPLANO wird indigenes Land zum Schauplatz einer filmischen Inszenierung, in der sich jahrhundertealte Kosmologien und die Spuren moderner Rohstoffgewinnung begegnen. Una luna de hierro rekonstruiert die ungeklärten Tode chinesischer Seeleute vor der nord-chilenischen Küste: ein Blick auf die Landschaften der „Neuen Welt“ im Licht einer neokolonialen Wirtschaftsordnung. Europium zeichnet nach, wie aus den Tauschobjekten animistischer Gemeinschaften ein wertvoller Rohstoff wird, der den Welt-Bildern auf unseren elektronischen Displays Präsenz und Leben einhaucht.

• Malena Szlam, ALTIPLANO, CL/AR/CA 2018, Farbe, 35mm, 15’30’’ (ohne Dialoge)
• Francisco Rodríguez, Una luna de hierro (A Moon Made of Iron), CL/FR 2017, Farbe, 16mm/digital, 28’30’’ (span. OmeU)
• Lisa Rave, Europium, UK/DE 2014, Farbe, digital, 20’ (engl. OmeU)

Sa, 23.11.2019
14:00 Uhr

VIDEONALE.scope #7: Führung mit der Künstlerin Rheim Alkadhi

Artist Talk

Führung durch die Ausstellung Majnoon field mit der Künstlerin Rheim Alkadhi und der Kuratorin Aneta Rostkowska.

In Kooperation mit der Temporary Gallery – Zentrum für zeitgenössische Kunst.

Sa, 23.11.2019
15:30 Uhr

VIDEONALE.scope #7: Live-Präsentation

Performance

Eine verpixelte Performerin (im regionalen “Emo“-Stil) erscheint hinter einem Podium aus Rauch und vor den Artefakten einer neoliberalisierten Wüste. Queere Anarchien, Choreographien über Grenzen hinweg und überlebende Giftwolken; der Körper verkrampft sich – für einige von uns ist dies immer noch emanzipatorische Praxis.

Rheim Alkadhi, Our Current Dwelling Is Fire, 2018, Live-Präsentation, Projektion, gesprochener Text (in engl. Sprache)

Im Anschluss Get-Together bei Kaffee & Kuchen.

In Kooperation mit der Temporary Gallery – Zentrum für zeitgenössische Kunst.

Sa, 23.11.2019
17:00 Uhr

VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme #3

Screening

Drei Filme über Adaption und Widerstand als mögliche Strategien, um in einer prekär gewordenen Umwelt zu überleben: Apple Grown in Wind Tunnel erzählt von Aktivist*innen, die aus den Überresten einer toxischen Landschaft jene Substanzen erzeugen, die ihre Fortexistenz sichern − unter anderem Solidarität. Atomic Garden dokumentiert einen persönlichen Akt des Widerstands und des Bekenntnisses zu einem paradoxen Ort. In der postnuklearen Landschaft von Fukushima blickt Conversation with a Cactus zurück auf die Versuche eines japanischen Erfinders, mit den Mitteln der Technologie die Natur zum Sprechen zu bringen. Ein Versuch, der Politik des Schweigens zu begegnen.

• Steven Matheson, Apple Grown in Wind Tunnel, US 2000, s/w und Farbe, digital, 26’ (engl. OF)
• Ana Vaz, Atomic Garden, FR 2018, Farbe, 16mm/digital, 8’ (ohne Dialoge)
• Elise Florenty & Marcel Türkowsky, Conversation with a Cactus, FR/DE/JP 2017, Farbe, digital, 45’ (jap. OmeU)

Sa, 23.11.2019
19:00 Uhr

VIDEONALE.scope #7: Vortrag und Diskussion mit Mareike Bernien und Alex Gerbaulet

Artist Talk

Mareike Bernien und Alex Gerbaulet forschen ausgehend von der Landkarte ehemaliger Uranabbaugebiete in Sachsen und Thüringen zu einer Geschichte nachstrahlender Landschaften. Sie unternehmen dabei verschiedene Tiefenbohrungen durch Zeit und Raum, um den sedimentierten Narrativen nachzuspüren, die das Uran und seine Zerfallselemente materiell, geo-politisch und metaphorisch umgeben. Gleichzeitig geht es darum, die Zusammenhänge von Radioaktivität und Bildproduktion zu erforschen.

Mareike Bernien & Alex Gerbaulet, Ghostly Extractions / Geisterhafte Extraktionen (in dt. Sprache)

Im Anschluss Diskussion mit den Künstler*innen.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Sa, 23.11.2019
20:30 Uhr

VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme #4

Screening

Wie konstituieren Landschaften Gemeinschaft? Optimism porträtiert einen Ort, an dem Sonnenstrahlen so selten sind wie das Gold, das in seinem Boden schlummert. Swamp beschreibt eine Bewegung durch dichte Vegetation, ein Navigieren im Dialog. In LHB geben die Blogs von Langstrecken-Hikerinnen in den USA die Route vor für das Nachdenken über ein spezifisch „ländliches“ Queersein außerhalb der Metropolen. Colossal Cave ist eine Expedition, in deren Verlauf aus einer Liebe (zu Höhlen) der Prototyp einer vernetzten Gesellschaft entsteht. Dislocation Blues beschreibt die Proteste indigener Gemeinschaften und ihrer Unterstützer*innen in Standing Rock aus der Perspektive dreier Teilnehmer.

• Deborah Stratman, Optimism, CA/US 2018, s/w und Farbe, Super 8/digital, 15’ (engl. OF)
• Nancy Holt & Robert Smithson, Swamp, US 1971, Farbe, 16mm/digital, 6’ (engl. OF)
• Charlotte Prodger, LHB, UK 2017, Farbe, digital, 20’ (engl. OF)
• Graeme Arnfield, Colossal Cave, UK 2016, Farbe, digital, 11’ (engl. OF)
• Sky Hopinka, Dislocation Blues, US 2017, Farbe, digital, 17’ (engl. OF)

Im Anschluss Gespräch mit Graeme Arnfield.

So, 24.11.2019
18:30 Uhr

VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme #5

Screening

Fünf Strategien, städtische Landschaften zu lesen und in gemeinsames Sprechen und Handeln zu übersetzen. Böse zu sein… ist ein Zwiegespräch über Architektur und gesellschaftliche Atmosphären im Berlin der 1980er Jahre. La Cotorra No. 2 wirft inmitten einer Baustelle in Caracas einen ironischen Blick auf die Sprachen des Fortschritts. Im Zentrum von Disseminate and Hold steht ein umstrittenes Bauwerk in São Paulo, das zum Ort einer kollektiven Inszenierung wird. ISM, ISM dokumentiert die Attacken des Künstlers auf das strahlende Lächeln im öffentlichen Gesicht des Kapitalismus. Slides *ist ein schlafwandlerischer Streifzug durch die virtuellen Realitäten einer „smart city“.

• Cynthia Beatt, Böse zu sein ist auch ein Beweis von Gefühl, DE 1983, Farbe, 16mm, 26’ (de. und engl. OmeU)
• Rolando Peña, La Cotorra No. 2 (The Babbling No. 2), VE 1979, Farbe, Super-8/digital, 9’ (span. OmeU)
• Rosa Barba, Disseminate and Hold, DE/BR 2016, Farbe, 16mm/digital, 21’30’’ (bras. OmeU)
• Manuel DeLanda, ISM ISM, US 1979, Farbe, Super 8/16mm, 6’30’’ (stumm)
• Martin Kohout, Slides, CZ/DE/UK 2017, Farbe, digital, 22’ (engl. OF)

So, 24.11.2019
20:30 Uhr

VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme#6

Screening

Stadtlandschaften, die geprägt sind von lang anhaltenden Konflikten, Vertreibung oder Kolonisierung: Die Filme in diesem Programm erzählen, was nicht (mehr) gezeigt werden kann. Échangeur ist eine Begegnung mit jungen Kongoles*innen, denen die urbane Landschaft von Kinshasa als Bühne dient, auf der sie eigene Versionen ihrer Geschichte aufführen. Farther Than the Eye Can See imaginiert in fragmentierten Bildern einen Ort, der nur noch als Erinnerung existiert. La impresión de una guerra entwirft ein Porträt von Medellín, in dem sich die Eindrücke eines Krieges in Farben und Körpern, in sichtbaren Demarkationslinien und unsichtbaren Kommunikationswegen materialisieren.

• Anne Reijniers & Rob Jacobs, Échangeur, BE/CG 2016, Farbe, digital, 33’ (Lingala und franz. OmeU)
• Basma Alsharif, Farther Than the Eye Can See, JO/AE 2012, Farbe, digital, 14’ (arab. OmeU)
• Camilo Restrepo, La impresión de una guerra (The Impression of a War), CO/FR 2015, Farbe, 16mm/digital, 26’ (span. OmeU)

Datum
Zeit
Veranstaltung
Ort
Genre

Fr, 22.11.2019

19:00
VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme #1

Ein Blick auf Landschaft als Land, das besessen, enteignet und wieder eingefordert wird. Two Women entstand auf einer Reise durch die indigenen Gebiete Zentralaustraliens. Er erzählt von einem kurzen Kontakt in der Gegenwart und einer langen Geschichte der Unterdrückung. Warrah macht mit Hilfe des Dreifarb-separationsverfahrens die komplexe Ökologie an der Küste von New South Wales sicht- und hörbar. In Night Time Go werden die Zwangsumsiedlungen von Aborigines im Zweiten Weltkrieg zum Ausgangspunkt für eine alternative Version dieser historischen Ereignisse.

• Corinne & Arthur Cantrill, Two Women, AU 1976-79, Farbe, 16mm, 18’ (Pitjantjatjara OF)
• Corinne & Arthur Cantrill, Warrah, AU 1980, Farbe, 16mm, 15’ (ohne Dialoge)
• Karrabing Film Collective, Night Time Go, AU 2017, Farbe, digital, 30’ (engl. OmeU)

Screening

Fr, 22.11.2019

21:00
VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme #2

Drei Filme, die Landschaft als Ressource betrachten. In ALTIPLANO wird indigenes Land zum Schauplatz einer filmischen Inszenierung, in der sich jahrhundertealte Kosmologien und die Spuren moderner Rohstoffgewinnung begegnen. Una luna de hierro rekonstruiert die ungeklärten Tode chinesischer Seeleute vor der nord-chilenischen Küste: ein Blick auf die Landschaften der „Neuen Welt“ im Licht einer neokolonialen Wirtschaftsordnung. Europium zeichnet nach, wie aus den Tauschobjekten animistischer Gemeinschaften ein wertvoller Rohstoff wird, der den Welt-Bildern auf unseren elektronischen Displays Präsenz und Leben einhaucht.

• Malena Szlam, ALTIPLANO, CL/AR/CA 2018, Farbe, 35mm, 15’30’’ (ohne Dialoge)
• Francisco Rodríguez, Una luna de hierro (A Moon Made of Iron), CL/FR 2017, Farbe, 16mm/digital, 28’30’’ (span. OmeU)
• Lisa Rave, Europium, UK/DE 2014, Farbe, digital, 20’ (engl. OmeU)

Screening

Sa, 23.11.2019

14:00
VIDEONALE.scope #7: Führung mit der Künstlerin Rheim Alkadhi

Führung durch die Ausstellung Majnoon field mit der Künstlerin Rheim Alkadhi und der Kuratorin Aneta Rostkowska.

In Kooperation mit der Temporary Gallery – Zentrum für zeitgenössische Kunst.

Artist Talk

Sa, 23.11.2019

15:30
VIDEONALE.scope #7: Live-Präsentation

Eine verpixelte Performerin (im regionalen “Emo“-Stil) erscheint hinter einem Podium aus Rauch und vor den Artefakten einer neoliberalisierten Wüste. Queere Anarchien, Choreographien über Grenzen hinweg und überlebende Giftwolken; der Körper verkrampft sich – für einige von uns ist dies immer noch emanzipatorische Praxis.

Rheim Alkadhi, Our Current Dwelling Is Fire, 2018, Live-Präsentation, Projektion, gesprochener Text (in engl. Sprache)

Im Anschluss Get-Together bei Kaffee & Kuchen.

In Kooperation mit der Temporary Gallery – Zentrum für zeitgenössische Kunst.

Performance

Sa, 23.11.2019

17:00
VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme #3

Drei Filme über Adaption und Widerstand als mögliche Strategien, um in einer prekär gewordenen Umwelt zu überleben: Apple Grown in Wind Tunnel erzählt von Aktivist*innen, die aus den Überresten einer toxischen Landschaft jene Substanzen erzeugen, die ihre Fortexistenz sichern − unter anderem Solidarität. Atomic Garden dokumentiert einen persönlichen Akt des Widerstands und des Bekenntnisses zu einem paradoxen Ort. In der postnuklearen Landschaft von Fukushima blickt Conversation with a Cactus zurück auf die Versuche eines japanischen Erfinders, mit den Mitteln der Technologie die Natur zum Sprechen zu bringen. Ein Versuch, der Politik des Schweigens zu begegnen.

• Steven Matheson, Apple Grown in Wind Tunnel, US 2000, s/w und Farbe, digital, 26’ (engl. OF)
• Ana Vaz, Atomic Garden, FR 2018, Farbe, 16mm/digital, 8’ (ohne Dialoge)
• Elise Florenty & Marcel Türkowsky, Conversation with a Cactus, FR/DE/JP 2017, Farbe, digital, 45’ (jap. OmeU)

Screening

Sa, 23.11.2019

19:00
VIDEONALE.scope #7: Vortrag und Diskussion mit Mareike Bernien und Alex Gerbaulet

Mareike Bernien und Alex Gerbaulet forschen ausgehend von der Landkarte ehemaliger Uranabbaugebiete in Sachsen und Thüringen zu einer Geschichte nachstrahlender Landschaften. Sie unternehmen dabei verschiedene Tiefenbohrungen durch Zeit und Raum, um den sedimentierten Narrativen nachzuspüren, die das Uran und seine Zerfallselemente materiell, geo-politisch und metaphorisch umgeben. Gleichzeitig geht es darum, die Zusammenhänge von Radioaktivität und Bildproduktion zu erforschen.

Mareike Bernien & Alex Gerbaulet, Ghostly Extractions / Geisterhafte Extraktionen (in dt. Sprache)

Im Anschluss Diskussion mit den Künstler*innen.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Artist Talk

Sa, 23.11.2019

20:30
VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme #4

Wie konstituieren Landschaften Gemeinschaft? Optimism porträtiert einen Ort, an dem Sonnenstrahlen so selten sind wie das Gold, das in seinem Boden schlummert. Swamp beschreibt eine Bewegung durch dichte Vegetation, ein Navigieren im Dialog. In LHB geben die Blogs von Langstrecken-Hikerinnen in den USA die Route vor für das Nachdenken über ein spezifisch „ländliches“ Queersein außerhalb der Metropolen. Colossal Cave ist eine Expedition, in deren Verlauf aus einer Liebe (zu Höhlen) der Prototyp einer vernetzten Gesellschaft entsteht. Dislocation Blues beschreibt die Proteste indigener Gemeinschaften und ihrer Unterstützer*innen in Standing Rock aus der Perspektive dreier Teilnehmer.

• Deborah Stratman, Optimism, CA/US 2018, s/w und Farbe, Super 8/digital, 15’ (engl. OF)
• Nancy Holt & Robert Smithson, Swamp, US 1971, Farbe, 16mm/digital, 6’ (engl. OF)
• Charlotte Prodger, LHB, UK 2017, Farbe, digital, 20’ (engl. OF)
• Graeme Arnfield, Colossal Cave, UK 2016, Farbe, digital, 11’ (engl. OF)
• Sky Hopinka, Dislocation Blues, US 2017, Farbe, digital, 17’ (engl. OF)

Im Anschluss Gespräch mit Graeme Arnfield.

Screening

So, 24.11.2019

18:30
VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme #5

Fünf Strategien, städtische Landschaften zu lesen und in gemeinsames Sprechen und Handeln zu übersetzen. Böse zu sein… ist ein Zwiegespräch über Architektur und gesellschaftliche Atmosphären im Berlin der 1980er Jahre. La Cotorra No. 2 wirft inmitten einer Baustelle in Caracas einen ironischen Blick auf die Sprachen des Fortschritts. Im Zentrum von Disseminate and Hold steht ein umstrittenes Bauwerk in São Paulo, das zum Ort einer kollektiven Inszenierung wird. ISM, ISM dokumentiert die Attacken des Künstlers auf das strahlende Lächeln im öffentlichen Gesicht des Kapitalismus. Slides *ist ein schlafwandlerischer Streifzug durch die virtuellen Realitäten einer „smart city“.

• Cynthia Beatt, Böse zu sein ist auch ein Beweis von Gefühl, DE 1983, Farbe, 16mm, 26’ (de. und engl. OmeU)
• Rolando Peña, La Cotorra No. 2 (The Babbling No. 2), VE 1979, Farbe, Super-8/digital, 9’ (span. OmeU)
• Rosa Barba, Disseminate and Hold, DE/BR 2016, Farbe, 16mm/digital, 21’30’’ (bras. OmeU)
• Manuel DeLanda, ISM ISM, US 1979, Farbe, Super 8/16mm, 6’30’’ (stumm)
• Martin Kohout, Slides, CZ/DE/UK 2017, Farbe, digital, 22’ (engl. OF)

Screening

So, 24.11.2019

20:30
VIDEONALE.scope #7: Kurzfilme#6

Stadtlandschaften, die geprägt sind von lang anhaltenden Konflikten, Vertreibung oder Kolonisierung: Die Filme in diesem Programm erzählen, was nicht (mehr) gezeigt werden kann. Échangeur ist eine Begegnung mit jungen Kongoles*innen, denen die urbane Landschaft von Kinshasa als Bühne dient, auf der sie eigene Versionen ihrer Geschichte aufführen. Farther Than the Eye Can See imaginiert in fragmentierten Bildern einen Ort, der nur noch als Erinnerung existiert. La impresión de una guerra entwirft ein Porträt von Medellín, in dem sich die Eindrücke eines Krieges in Farben und Körpern, in sichtbaren Demarkationslinien und unsichtbaren Kommunikationswegen materialisieren.

• Anne Reijniers & Rob Jacobs, Échangeur, BE/CG 2016, Farbe, digital, 33’ (Lingala und franz. OmeU)
• Basma Alsharif, Farther Than the Eye Can See, JO/AE 2012, Farbe, digital, 14’ (arab. OmeU)
• Camilo Restrepo, La impresión de una guerra (The Impression of a War), CO/FR 2015, Farbe, 16mm/digital, 26’ (span. OmeU)

Screening

Videonale.scope wird unterstützt von:

Sie befinden sich hier: Videonale Verein / Projekte / VIDEONALE.scope / Scope #7